„Der Fisch stinkt vom Kopf“ – ein Sprichwort, das unbequem ist, aber in Führungskontexten eine wichtige Wahrheit enthält: Wenn in deinem Team wiederholt Probleme auftreten, lohnt sich der Blick nicht nur auf andere, sondern auch auf dich.
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Weitere InformationenWer echte Selbstorganisation will, muss bereit sein, selbst zu führen. Nicht durch Druck, sondern durch Klarheit, Haltung und Verantwortung. Hier sind fünf zentrale Impulse, die dir helfen, Selbstorganisation nicht nur zu fordern – sondern aktiv vorzuleben.
1. Führung beginnt bei dir
Viele Führungskräfte wollen Selbstorganisation ermöglichen, ohne selbst eine klare Führung zu zeigen. Sie sagen zu allem Ja, vermeiden Konflikte und hoffen, dass das Team Verantwortung übernimmt. Doch Verantwortung folgt Klarheit – nicht Nettigkeit.
Zwischen „Enabler sein“ und „konfrontieren“ liegt deine Führungsmitte. Das Wertequadrat hilft dir, diese Balance zu reflektieren.
Mini-Impuls: Wenn du Konflikte meidest, meidet dein Team auch Verantwortung.
2. Führung ist ein Handwerk – kein Persönlichkeitsumbau
Führung ist keine Frage von Persönlichkeitsstruktur, sondern von konkreten Werkzeugen. Du musst nicht erst dein Innerstes heilen, um wirksam zu führen. Du kannst lernen:
- Wie du klar kommunizierst (z. B. aktives Spiegeln)
- Wie du Aufgaben sauber delegierst
- Wie du Feedback regelmäßig und wirksam gibst (z. B. in Retrospektiven)
- Wie du Entscheidungen im Team herbeiführst (z. B. mit der Konsent-Methode)
Führung bedeutet: Klarheit schaffen, Verantwortung ermöglichen – und das ist erlernbar.
3. Formuliere deine Erwartungen – sonst erntest du Frust
Unausgesprochene Erwartungen führen zu Missverständnissen und Frust. Nur weil du selbst hohe Standards hast, heißt das nicht, dass dein Team diese kennt oder versteht.
Sag, was du erwartest. Klär Zeiten und Prioritäten. Und lade aktiv dazu ein, bei Unsicherheiten nachzufragen.
Frage wie: „Was brauchst du, um die Aufgabe gut zu machen?“ schaffen den Rahmen, in dem Verantwortung wachsen kann.
4. Konsequenz ist kein Kontrollwahn
Führung bedeutet nicht Kontrolle – aber sie bedeutet Konsequenz. Wenn du Erwartungen setzt, aber bei wiederholten Verstößen nichts unternimmst, schwächst du deine Rolle.
- Erster Schritt: Ansprechen, unterstützen, klären.
- Zweiter Schritt: Engere Führung, klare Aufgabenverschiebung, ggf. Konsequenzen.
Nicht aus Härte – sondern aus Respekt gegenüber dem Team und der Unternehmenskultur.
5. Selbstorganisation braucht Führung
Selbstorganisation ist nicht Führungslosigkeit. Sie braucht Orientierung.
Was dein Team von dir braucht:
- Ein Zielbild: Wohin soll die Agentur sich entwickeln?
- Transparente Rollen: Wer entscheidet was?
- Führung im Alltag: Routinen, in denen Verantwortung stattfindet
- Vertrauen durch Klarheit – statt Mikromanagement oder Beliebigkeit
Du bist nicht überflüssig – du bist der Schlüssel zum Wandel.
Fazit: Geh du voran
Selbstorganisation beginnt nicht beim Team – sie beginnt bei dir.
Dein Team spiegelt, wie du führst. Wer Verantwortung will, muss sie selbst verkörpern. Gib Haltung, Rahmen und Werkzeuge. Hilf auch deinen Führungskräften, diesen Weg mitzugehen.
Führung beginnt bei dir. Und sie stinkt nur – wenn du ihr ausweichst.

