Nach diesem Artikel wirst du anders kommunizieren

Juli 8, 2025

„Ich hab's doch klar gesagt." Diesen Satz hast du wahrscheinlich schon gedacht – oder gesagt. Und trotzdem macht dein Team manchmal etwas ganz anderes. Dann wunderst du dich: Warum tun die nicht, was ich meine?

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Die Antwort ist einfacher und komplexer zugleich: Kommunikation ist von Natur aus missverständlich. Was du meinst, was du sagst und was beim anderen ankommt sind drei verschiedene Welten. Und das ist kein Bug – das ist ein Feature, das du als CEO nutzen kannst.

Warum Kommunikation immer missverständlich ist

Kommunikation scheint so einfach: Ich sage etwas – du verstehst es. Aber das ist eine Illusion. In Wahrheit ist Kommunikation ein komplexer, kreativer Übersetzungsprozess. Immer. Jedes Mal.

Erste Selektion: Von der Gedankenwelt zur Sprache

Du hast 1000 Gedanken im Kopf – aber nur wenige Worte zur Verfügung. Schon in deinem Inneren passiert die erste Auswahl. Was sagst du, was lässt du weg? Ein Großteil von dem, was du eigentlich mitteilen willst, geht schon verloren, bevor du überhaupt den Mund aufmachst.

Zweite Selektion: Von der Sprache zu Worten und Symbolen

Du musst passende Worte finden. Aber Worte sind Symbole – keine Inhalte. Wenn du zum Beispiel „Arbeit" sagst, kann das heißen: körperlich aktiv sein, 8 Stunden am Schreibtisch sitzen, einen messbaren Beitrag leisten, im Kundenkontakt stehen oder sich weiterentwickeln. Ein Wort – viele Realitäten.

Dritte Selektion: Von den Worten zur Interpretation

Dein Gegenüber hört dein Wort und macht sich ein eigenes Bild. Es füllt die Leerstellen mit seiner eigenen Fantasie. Du sagst: „Organisiere bitte das Meeting." Was bedeutet das? Nur den Raum reservieren? Einladungen schreiben? Agenda erstellen? Technik vorbereiten? Meetingziel klären? Ohne Klärung entstehen Missverständnisse.

Warum verstehen wir uns trotzdem manchmal?

Weil es auch kollektive Bedeutungen gibt. Wir lernen von klein auf: Das ist „Mama", das ist „Apfel", das ist „Stuhl". Aber sobald es komplexer wird, wird es individuell. Was ist „Verantwortung"? Was heißt „verlässlich"? Was bedeutet „Ich war fleißig"?

Wenn du als CEO nicht definierst, was du meinst, dann definieren es andere für sich – und arbeiten nach ihrer Definition.

Wofür ist dieses Wissen praktisch?

Wenn du verstehst, dass Missverständnisse der Normalzustand sind, hörst du auf, ständig Recht haben zu wollen. Du wirst neugieriger: „Was ist bei dir angekommen?" „Was hast du verstanden?" „Wie interpretierst du das?"

Die Reaktion deines Teams ist nicht falsch. Sie ist ein Feedback auf deine Kommunikation. Nutze das zum Schärfen, nicht zum Bewerten.

Wie du konkret mit Missverständlichkeit arbeitest

Bei der Delegation

Statt „Mach das bitte fertig" zu sagen, definiere, was „fertig" bedeutet. Frag nach: „Was hast du verstanden?" Das ist Führung durch Klärung.

Bei der Vision

Du hast eine klare Vision für dein Unternehmen, aber teilst sie vielleicht zu selten oder zu abstrakt. Dann entstehen Fantasien und das Team läuft in zehn Richtungen. Sprich wiederholt, bildhaft, konkret – und im Dialog.

Bei der Kanalwahl

Der Kommunikationskanal entscheidet über die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen. Text hat die wenigsten Hinweise, Stimme bringt mehr, Dialog klärt alles. Wenn es wichtig ist – ruf an, frag nach, klär Missverständnisse sofort.

Kommunikation ist Co-Kreation

Kommunikation ist kein Sendungsprozess. Sie ist Co-Kreation. Sie entsteht zwischen dir und deinem Gegenüber und lebt von Neugier, Feedback und Klärung.

Wenn du als CEO das verinnerlichst, sprichst du anders: klarer, ehrlicher, menschlicher. Und dein Team wird anders zuhören: aktiver, eigenverantwortlicher, motivierter.

Missverständnisse sind nicht dein Problem als Führungskraft – sie sind dein Werkzeug. Nutze sie.

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Steffen Raebricht

- Organisationsentwickler
- Geschäftsführer
- Ex-Offizier
- Agile Coach

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